Libre Graphics Meeting Saarbrücken

Die Libre Graphics Community bietet kostenlose Alternativen zu den kommerziellen Tools von Quark, Corel und Adobe. GIMP, Scribus, Inkscape und Krita können es vom Funktionsumfang her mit den teuren Lösungen aufnehmen. Sie laufen stabil und werden beständig ausgebaut und weiterentwickelt. Das Erstaunliche: die Programmierer arbeiten überwiegend ehrenamtlich, jeder kann sich beteiligen, und die Programme werden im Rahmen freier Softwarelizenzen veröffentlicht. Ein ausgeklügeltes System von Beteiligung und öffentlich verfügbaren Quellcodes sorgt dafür, dass die beständige Weiterentwicklung gut funktioniert. In manchen Funktionen ist man sogar Vorreiter gegenüber der kommerziellen Konkurrenz, ein jüngeres Beispiel aus dem Farbbereich: Scribus ermöglicht jetzt den Import von Farblisten in Form von Spektraldaten, hierdurch sind diese Farben nicht mehr für die Druck- oder Lackwelt (2° D50 oder 10° D65) definiert, sondern allgemein gültig.

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Auf dem jährlichen LibreGraphics Meeting trifft sich diese “Branche”, diesmal war es Ende Mai in Saarbrücken. Ebenso bunt wie die Vertreter zwischen barfuß und Business war auch das Vortragsprogramm. Wir (Jan-Peter Homann, Holger Everding) waren eingeladen und stellten im Rahmen eines halbstündigen Vortrags die Sinnhaftigkeit freier Farbe und unsere praktischen Lösungen vor. Das Publikum war sehr interessiert an unserem Thema und äußerst versiert. Das Thema Farbe gewinnt in allen Grafikprogrammen an Wichtigkeit.

Unsere Vorschläge

Wir möchten in der Softwarewelt anregen, dass

  • Farbdialoge mit Lab und HLC ausgestattet werden
  • Farbpaletten für die CIELAB-Fächer und die Atlanten zur Verfügung stehen
  • diese Farben nicht nur als Prozessfarben (CMYK), sondern auch als Schmuckfarben zur Verfügung stehen

Berechnete Farben wie z.B. die HLC-Atlas-Schmuckfarben, welche ja als exakte Farbmuster zur Verfügung stehen und sich zweitens mit unseren Spektraldaten rezeptieren lassen, stellen eine echte und auch bessere Alternative dar. Dies vor allem auch, weil sie in jeglicher Hinsicht frei berechenbar sind.

Daneben möchten wir uns dafür einsetzen, dass Farbdialoge praktischer und ergonomischer werden. Neben einer bedienerfreundlichen Überarbeitung der vorhandenen Dialoge könnte man sich 3D-Farbauswahlfenster oder solche, die unseren HLC-Atlasseiten ähnlich sind, vorstellen, in denen auch Gamutgrenzen angezeigt werden. Dies wäre einerseits intuitiver als die üblichen Listen, andererseits gewänne man schnell Klarheit über die Umsetzungsmöglichkeiten.

Auch hierbei kann die LibreGraphics Community und -Software eine Vorreiterrolle spielen. Wichtige Kontakte zu den Entwicklern konnten wir knüpfen.

Alles in allem also: ein wegweisendes und im Sinn der Farbbefreiung erfolgreiches Wochenende; es bleibt spannend …

https://libregraphicsmeeting.org/2019/
Teilnehmer
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